An der Tafelrunde sitzen sie in vereinter Runde
Da ist die weise große Mutter
Ihr Blick sagt Ja, so ist es. Alles was das Leben gibt kennt sie - ob hell,
ob dunkel - in alle Landschaften des Lebens war sie gereist und schaut mit
Augen so
unendlich gütig und klar.
Was brauchst du?
Fragt sie unverblümt und du weißt es:
Jetzt!
In ihrem herausfordernden Funkeln spiegelt sich dir die Antwort - bricht heraus
aus deinem Herzen und mit ihr die Bitte - Ja sie weiß es längst
und gibt dir mütterlich, was nährt und noch viel mehr. Sie stillt
den Durst nach Leben. Sie stillt den Hunger.
Sie ist die große Mutter Erde - Heil und Höhlenobhut.
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Die Künstlerin
Neben ihr, welch frischer Wind, welch Jubel in der Seele. Die Künstlerin,
die ewig Junge, so frisch, so zart, so empfindsam. Ihr Augenaufschlag ist
betörend. Reihenweise weht sie damit nicht nur Männerherzen um.
Sie haucht mit ihrer Phantasie ein neues Leben ins Gebein
Sie spinnt mich leichter Hand, aus frisch gekämmter Wolle den Faden für´s
Gewand.
So weich, so fett, so echt.
Dann webt sie mit dem Schiffchen, so fleißig ist ihr Tun - am Webstuhl
ihrer Kunst.
Ihr Lachen webt sie auch hinein und perlenzarte Tränen und näht
daraus ein Zauberkleid, wie keiner je gesehen.
Nur die, die einst der Himmel küßte,
die können es auch sehen.
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Die Kämpferin
Und drittes Weib in dieser Runde ist eine schlanke, große Frau - die
Kämpferin des Lebens.
Sie kennt sie alle, Kriegsgeschwader und scheut sich nicht, ins Auge tief
zu blicken.
Die Stärke ist ihr in den Schädel vor Urzeiten eingeschnitzt.
Sie trägt den Pfeil mit seinem Bogen und zielgenau beherrscht sie die
Kunst den Punkt zu treffen
- ihr Kampf will helfen, retten, heilen - so trifft sie hart mit ihren Pfeilen.
Und auch das Schild zum Schutz liegt in ihrer starken Hand,
die Beine fest, so ist ihr Stand.
So zieht sie durch das Land.
Heut sitzt sie in der Runde
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Die wilde Frau
Daneben ist die wilde Frau - ihr Haar ist rot und lodert auf vor Feuer.
Ihr Kessel ist ihr so vertraut, was hat sie nicht alles schon darin gebraut
und
Rohes hinein gegeben. In ihrem Feuer weich geschmort - genießbar gemacht
-
gekocht - gegart. Bis zur Essenz ist es ein geduldig Sein.
Das alles weiß die wilde Frau und hat viel Helferlein,
die ihr das Feuer hüten. Dann reitet sie auf einem Rappen und Blitz und
Donner
scheut sie nicht.
Jetzt sitzt sie in vertrauter Runde - zu dieser Stunde
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Die Priesterin
Und neben ihr die elde Schöne, die Priesterin, sie ist die freieste
Seele -
Ihr Atem ist verwoben mit allerhöchstem Wissen - und Inspiration ist
ihre Gabe.
Der große Geist ist ihr Geliebter - sie reitet einen Drachen - und mit
ihrer Hingabe haucht sie ihm Worte ein, Worte der Liebe
Sie ist die Segen spendet
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Die Heilerin
Mit wachen Augen neben ihr, ein Kräuterweiblein ist sie nicht
und doch wie Röntgenaugen ist witzig frech ihr Blick.
Sie wiegt in ihren Armen bereits schon Totgesagte
schenkt ihnen ihr Erbarmen und als sie mich einst fragte:
Willst du die pralle volle Kraft,
den wilden bittren Lebenssaft
in deinem Blute wiegen?
Da sagte ich untrüglich Ja - und sie sprach:
Ich bin für dich da - Ja, sagte sie ich bin - deine Heilerin
***
und einst vereint zwei Sterne stehn und wollen dich behüten.
Es ist der Abendstern der Helle
im Äpfelchen der kleine Braune
Er sehnte sich an jeder Stelle
nur nach dem Abendstern und staune
Er hat ihn einst gefunden
vereint in Seligkeit
und zählt die Glücks-Stern-Schnuppen-Stunden
schau her ich bin bereit.
Jetzt strahlen ihre Augen mächtig rund und prall vor Glück
In dieser Runde strahlt ganz kräftig noch eine achte Frau zurück
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und
Blickt ihnen tief ins Auge - Ja
Schwingt machtvoll ihren Zauberstab
und Neuland öffnet sich
Ein Tor wird weit
Es ist jetzt Zeit
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An der Tafelrunde
der Kaiserin
sitzen Frauen
Sie vereinen alle Archetypen, die eine Kaiserin ausmachen.
Ich erzähle
von ihnen in meiner Seelensprache,
die sich ein wenig reimt.
Im Wissen, dass ein
jeder Mensch,
eine jede Frau
sie in sich birgt
und nur wachzuküssen braucht,
schreibe ich dies.
Und widme es Euch allen, die ihr meine Seminare besucht habt und dies täglich tut
Eure Ayla